Nacktschnecken und Resilienz

16. April 2025 | von Kerstin Pentermann


Manchmal zeigt sich das Leben von seiner schleimigen Seite. So wie gestern, als ich morgens in mein Gewächshaus ging – und dort drei Nacktschnecken an meiner liebevoll gepflegten Zucchinipflanze vorfand. Zerfressen. Wieder einmal. Letztes Jahr haben sie mir die ganze Ernte weggefuttert, und ich war wild entschlossen, es diesmal besser zu machen.
Ich hatte mir extra ein neues System ausgedacht: Die Pflanzen in Mulden gesetzt, in der Hoffnung, den Schnecken den Zugang zu erschweren. Doch sie haben dieses Hindernis locker überwunden. Ich war erstmal richtig sauer. Wütend auf die Schnecken, auf mich, auf die Welt. Und dann – habe ich die Wut genutzt, um in Bewegung zu kommen. Nicht gegen die Schnecken, sondern für mein Ziel.
Im Getränkemarkt erstand ich zehn leere Bierkisten. Leicht, stabil und günstig. Ich stellte sie unter meine Mulden. Zusätzlich habe ich das Gewächshaus mit Rindenmulch ausgelegt – rutschig, pieksig, unangenehm für Nacktschnecken und wirksam, ohne sie zu töten. Und heute? Alles schneckenfrei.
Was das mit Resilienz zu tun hat? Eine ganze Menge.
Resilienz bedeutet nicht, dass uns nie etwas nervt oder enttäuscht. Es bedeutet, dass wir entscheiden, was wir aus dieser Energie machen. Ob wir im Ärger stecken bleiben – oder ob wir daraus eine neue Idee wachsen lassen. Genau wie im Gewächshaus: Es geht nicht darum, Schnecken zu hassen. Es geht darum, sie mit Methoden fernzuhalten, die wirksam sind, ohne ihnen zu schaden.

 

Herzlichst – Ihre Kerstin Pentermann